Die Sommerchorlager von Phonova sind schon längst zu einer lieben Tradition geworden – verbinden sich hier doch familiäre Atmosphäre und ausgelassene Geselligkeit mit intensiver musikalischer Arbeit. So konnten wir auch in diesem Jahr wieder eine längere Probensphase miteinander verbringen. Im schönen Wolfenbüttel haben sich vom 23. bis 28. Juli mehr als 20 Sängerinnen versammelt, um das Repertoire etwas aufzumöbeln und es anschließend ganz frisch bei zwei Konzerten zu präsentieren.
Untergebracht waren wir im Jugendgästehaus der Landesmusikakademie Niedersachsen, in der wir uns dank moderner Zimmer und gemütlicher Außensitzbereiche sehr wohl gefühlt haben. Geprobt haben wir hauptsächlich in der Henriette-Breymann-Gesamtschule. Für diese Möglichkeit sind wir der Schulleitung sehr dankbar.
Es war wieder einmal herrlich, ein paar Tage rundum von Musik umgeben zu sein. Die besondere Atmosphäre mit so lieben Menschen teilen zu können, gemeinsame Mahlzeiten und Abende zu verbringen, ist wirklich eine feine Sache. So konnten wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand unserer verschiedenen Lebenswege bringen und den mitgebrachten Nachwuchs einiger Sängerinnen kennenlernen. In der Sommerzeit sind mitreisende Familienangehörige gern gesehen – und auch wenn die viele Probenzeit natürlich nicht unendlich viel Raum für gemeinsame Aktivitäten gibt, hatte man doch Gelegenheit, die historische Altstadt zu bewundern, über die Oker zu paddeln, ins Freibad zu gehen oder ausgiebig die Tischtennis- und Kickerfähigkeiten auszubauen. Manche Sängerinnen und ihre Familien sind dafür sogar extra ein paar Tage vor dem Probenbeginn angereist.
Musikalisch wanderten wir unter anderem in tiefen Tälern mit Vogelsang, sahen uns in französischen und slawischen Ecken um und befassten uns mit verschiedenen kleineren und auch größeren Stücken, Neueinstudierungen und uns am Herzen liegenden Liedern aus 15 Jahren Phonova – alles in Vorbereitung auf unser Jubiläumskonzert am 14. September 2024 in Wernigerode. Wobei wir hier mit dem ein oder anderen Werk auch schon mit einem Auge auf unser nächstes Sommerprojekt – die European Choir Games 2025 im dänischen Aarhus – geschielt haben. Für die Teilnahme hatten wir uns beim 12. Internationalen Johannes-Brahms-Chorwettbewerb im zurückliegenden Jahr qualifiziert.
Als Gast begrüßten wir in diesem Jahr die litauische Sopranistin Viktorija Kaminskaite, die nicht nur regelmäßig als Solistin auf der Bühne steht, sondern auch Stimmbildungsunterricht gibt. Diese einmalige Chance nahmen viele unserer Sängerinnen dankbar an. Zudem übernahm Viktorija zwei kurze Registerproben. Mit reichlich vielen Tipps, Übungen und dem ein oder anderen humorvollen Spruch auf den Lippen war sie eine große Bereicherung für uns.
Am Samstag, 27. Juli, haben wir das Ergebnis unserer Probenarbeit unter dem Titel „There is sweet music here“ in der schönen Kirche St. Jürgen im Ortsteil Salzdahlum zu Gehör gebracht. Dem Feedback des applaus- und spendenfreudigen Publikums nach zu urteilen, waren unsere Mühen durchaus von Erfolg gekrönt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie man mit Disziplin und Freude – und der strukturierten Arbeitsweise unserer Dirigentin Claudia Zohm – innerhalb weniger Tage ein Konzertprogramm erarbeiten kann. Als Belohnung gab es eine gemeinsame Pizza-Party im Anschluss an den Auftritt. Das hatten wir uns verdient.
Trotz ausgelassener Feierlaune waren wir fit genug, um am Sonntag den Gottesdienst in St. Thomas Wolfenbüttel zu begleiten und eine kleine Matinee mit einem gekürzten Programm zum Besten zu geben. Auch hier zeigte sich das Publikum begeistert und bedachte uns mit freundlichem Applaus und spendabler Unterstützung unserer Vereinsarbeit.
Mit einem Gefühl von Glückseligkeit über die gemeinsame Zeit und die gelungenen Konzerte, aber auch mit etwas Freude auf das eigene Bett und Erholung nach der intensiven Probenzeit, hieß es Abschied nehmen von den Mädels, die sich in alle Himmelsrichtungen gen Heimat aufmachten – zumindest bis wir uns möglichst bald alle wiedersehen.
Annegret Krummrey