Sommerchorlager ganz in Familie

Wie schön, dass wir auch dieses Jahr trotz Corona wieder ein Chorlager durchführen. Mit Abständen, Hygienekonzept, Alltagsmasken und regelmäßigen Tests sind wir gut vorbereitet und voller Vorfreude auf das lang erhoffte Wiedersehen. Vom 24. bis 31. Juli soll es nach Sebnitz gehen. Ein Blick auf Google Maps gibt Auskunft: Sächsische Schweiz – nicht weit entfernt von der Festung Königstein, direkt an der tschechischen Grenze gelegen.

Es besteht die Möglichkeit, ein paar Tage vor Probenbeginn anzureisen, um Zeit für gemeinsame Ausflüge zu haben – und viele Sängerinnen nutzen die Gelegenheit und werden von ihren Familien begleitet. Die Wanderfreudigen treffen sich auf der Basteibrücke, rudern auf dem Amselsee, fahren mit der Kirtnitzschtalbahn zum Kuhstall oder besteigen den Pfaffenstein. Wer es ruhiger angehen lassen will, verbringt die Nachmittage auf dem KiEZ-Gelände im Zauber von 1001 Nacht beim Basteln, Spazierengehen oder auf dem Spielplatz. An heißen Tagen lädt das hauseigene Schwimmbecken zum Erfrischen ein.

Mit Beginn der eigentlichen Probenphase sind wir vollzählig. An den Vormittagen proben wir konzentriert und widmen uns dem neuen Konzertprogramm. Claudia ist wieder ganz in ihrem Element und nimmt uns mit auf eine musikalische Abendreise: wir tauchen mit Andris Sejans in den Sonnenuntergang, träumen mit Jozef Swider von einer Eichendorff’schen Mondnacht, wo nur von fern her die Glocken schlagen und lassen uns von Pat Ballard mit seinem „Mister Sandman“ in den Schlaf wiegen, der uns zu den Zigeunern ans Feuer lockt und vom Meer träumen lässt.

Doch ganz im Sinne des Brahms’schen Programmthemas „Des Abends kann ich nicht schlafen geh’n“ sind auch wir an den späten Nachmittagen noch lange wach und verbringen unterhaltsame Spielabende im Gemeinschaftsraum oder kommen beim nächtlichen Tischtennisspiel ins Schwitzen.
Und während die Frauen eifrig das neue Programm einstudieren, sind die restlichen Familienmitglieder auf sich allein gestellt. Einige Väter schließen sich zusammen und fahren mit 10 Kindern auf einem Kahn durch die Edmundsklamm in Tschechien und erreichen anderntags bei der KiEZ-internen Waldrallye den 1. Platz. Gebührend gefeiert wird das Ergebnis dann nach dem gemeinsamen Badenachmittag im KiEZ-Schwimmbad beim anschließenden Stockbrotgrillen am Lagerfeuer.

Dank des abwechslungsreichen Buffets, der gut durchdachten Organisation unseres Vorstands und einem spontanen kleinen Straßensingen auf dem Sebnitzer Marktplatz sind wir am Ende wunderbar vorbereitet auf unser gut besuchtes Abschlusskonzert in Hohnstein und lassen uns und unser Publikum von den Klängen der Musik berauschen, erfüllt von tiefer Dankbarkeit, dass wir an diesem Abend gemeinsam singen können.

Einzig am Abschlusstag macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und entlässt uns bei ausdauerndem Starkregen aus dem Chorlager, doch das schmälert nicht die schöne Erinnerung an die vergangene Woche, die wir mit vielen Freunden und wundervoller Musik verbringen durften.

U.B.